Tastenfeuerwerk auf zwei Flügeln
Danae und Kiveli Dörken spielten im Rahmen der Reihe "Mosbacher Klassische Konzerte" in der Alten Mälzerei
Große Freude zeigte Christof Roos von der Konzertgemeinde Mosbach zu Beginn des Konzerts: Der zweite Flügel der Alten Mälzerei, der in wirren Zeiten in deren Restaurant ausquartiert worden war, ist wieder zurück, und so konnte nach längerer Pause wieder ein Konzert an zwei Flügeln stattfinden. Nicht jedes Konzerthaus (von den großen einmal abgesehen) verfügt über diesen Luxus. Und das ungewöhnlich zahlreich erschienene Publikum konnte sich wieder einmal überzeugen, welche Klangfülle und -vielfalt das Spiel auf zwei Flügeln ermöglicht.
Die Konzertgemeinde hatte mit den deutsch-griechischen Schwestern Danae und Kiveli Dörken ein zwar noch junges, aber doch schon international renommiertes Klavierduo eingeladen. Obwohl nicht aus einer Musikerfamilie stammend, wurden die beiden schon in früher Jugend von dem Hannoveraner „Klavierpapst“ Karl-Heinz Kämmerling betreut, der schon Generationen von Pianistinnen und Pianisten zu großen Karrieren verholfen hat. Der Abend begann allerdings zunächst auf nur einem Flügel, denn die zahlreichen Werke Franz Schuberts für zwei Klavierspielende sind samt und sonders für „Klavier vierhändig“, also für nur ein Instrument geschrieben. Schubert war einfach zu arm, um Zugang zu Räumen mit zwei Flügeln zu haben. Seine berühmte f-moll-Fantasie, die er für die von ihm angebetete, aber unerreichbare Comtesse Caroline Esterhazy von Galantha komponiert hat, wurde von den Dörkens mit der ganzen Palette dargestellt – von zarter Delikatesse bis zur robusten Wildheit. Man konnte den Schmerz des unglücklich Liebenden lebhaft nachempfinden. Und schon hier konnte man bewundern, wie nahtlos die beiden Pianistinnen zusammenwirken; fast möchte man glauben, dass solches nur Geschwistern oder anderen auch im Leben verbunden Paaren gelingen kann.






