Viel Hochkarätiges für zwei Klaviere und ein musikalischer Spaß
Das Klavierduo Adrienne Soós und Ivo Haag war zu Gast bei den Klassischen Konzerten
Zuweilen wird man als Konzertbesucher mit Stücken konfrontiert, die einem Rätsel aufgeben. Durchaus eine spannende Erfahrung, wie man als Hörer damit umgehen kann: Seinen Verstand benutzen und versuchen, für sich einen Sinn im Gehörten zu entdecken - innerlich aussteigen und sich heimlich amüsieren – oder aus Respekt vor den Ausführenden resigniert warten, bis es vorbei ist und höflich applaudieren? Die Bandbreite der Reaktionen ist groß, aber eigentlich ist es erfrischend, dass es auch bei den Klassischen Konzerten solche Momente gibt, in denen erfahrene Konzertbesucher in ihren Hörgewohnheiten herausgefordert werden. An diesem Wochenende war im Rahmen der vierteiligen Reihe das ungarisch-schweizerische Klavierduo Soós & Haag in der Mälzerei zu Gast, das zu den renommiertesten und auch experimentierfreudigsten Kammermusik-Ensembles der Schweiz zählt. Die erste Konzerthälfte war den seltenen Werke für zwei Klaviere von W.A. Mozart gewidmet, die andere Hälfte der großen Klaviersonate h-moll von Franz Liszt (1811-1886). Adrienne Soós & Ivo Haag, die nicht nur auf der Bühne, sondern auch privat ein Paar sind, nehmen sich neben dem klassischen Repertoire mit Vorliebe auch immer wieder zeitgenössischer Komponisten an. Das war auch in diesem Programm der Fall, welches zwei moderne Stücken enthielt, von denen eines erst zum zweiten Mal überhaupt im Konzert erklang. Aber davon später mehr.